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Lehrer-Interview #2 – Herr Heins

Dies ist der zweite Teil unserer Reihe ‚Lehrer-Interviews‘!
Diesmal haben wir Herrn Heins interviewt. Für die nächsten Monate sind Interviews mit Frau Blunck, da diese leider bald die Schule verlässt, und Frau Fischer geplant. Aber jetzt viel Spaß beim Lesen!

(Lesedauer: ca. 7 Minuten)

 

HF: Wieso sind Sie Lehrer geworden? Wollten sie schon immer Lehrer werden?

Hs: Ach, das kam so, dass ich gerne Sport studieren wollte und mit Sport kann man ja im Grunde fast nur Lehrer werden, wenn man mehr Geld verdienen möchte. Also bin ich dann Lehrer geworden.

 

HF: Was macht für Sie einen guten Lehrer oder eine gute Lehrerin aus?

Hs: Er muss kompetent in seinem Fach sein. Er muss freundlich sein, muss auf Schüler zugehen können und er muss auch mal alle Fünfe gerade sein lassen können.

 

HF: Wie würden sie Schülerinnen oder Schüler zum Matheunterricht motivieren?

Hs: Die Motivation muss teilweise auch mal von den Schülern selber kommen, dass man sagt, ich bin interessiert an der ganzen Geschichte, ich möchte das raus kriegen! Das ist ja wie Rätsel machen in Mathematik; und wenn man eine schöne Aufgabe hat, dann möchte man die ja auch gerne lösen.

 

HF: Wie gefällt Ihnen unsere Schule?

Hs: Unsere Schule hat noch was Persönliches. Sie ist nicht so groß – man kennt fast alle Schüler und alle kennen einen. Alle sagen auf den Gängen ‚Hallo‘. Und die Schülerschaft hier ist noch durch ein behütetes Umfeld geprägt. Das schätze ich auch an dieser Schule. Es ist keine riesige Schule mit 1200 Schüler, in einer Stadtschule in Hamburg ist es etwas anderes als hier; allerdings sind sie in Hamburg in der Denkweise ein bisschen weltoffener, sie denken städtisch, in Eutin ist es eher ein wenig kleinbürgerlich (lacht).

 

HF: Wie lange arbeiten Sie nun schon hier?

Hs: Ich arbeite jetzt schon seit ca. 32 Jahren als Lehrer und habe an dieser Schule schon 3 unterschiedliche Schulleiter miterlebt. Vorher habe ich schon 6 Jahre an zwei Schulen in Hamburg gearbeitet.

 

HF: Was tun Sie am liebsten nach einem anstrengenden Arbeitstag?

Hs: Och… erstmal die Beine hochlegen!

 

HF: Wie stehen Sie zur Digitalisierung?

Hs: Ach du meine Güte! – Bei der Digitalisierung, da müssen wir schauen, was die Vorteile und die Nachteile sind, welche Vorteile und welche Nachteile überwiegen? Dann wir müssen es schaffen, dass wir nicht alles digitalisieren und dass wir schauen, wo die Gefahren der Digitalisierung sind. Man muss den Schülern auch zeigen, dass es Gefahren im Internet gibt. Da muss man natürlich aufpassen. Man muss auch aufpassen, dass man mit der Digitalisierung nicht in einen Überwachungsstaat rutscht. Jetzt zum Beispiel das bargeldlose Bezahlen; jeder weiß, wo und wann ich bin und was ich ausgebe. Anhand der Karte kann man jeden verfolgen, wo ich bin. Auch in meinem Auto – jeder weiß, wo ich bin, das soll aber nicht immer jeder wissen. Sie verhindert auch oftmals das eigene Denken, man kann alles nachschauen. Das persönliche Miteinander bleibt auf der Strecke.

 

HF: Wie war Ihre Schulzeit und auf welcher Schule waren Sie?

Hs: Ich war auf der OZD in Lübeck, die Schulzeit war so lala, mal ging’s ganz gut, mal nicht so gut.

 

HF: Haben Sie eine besonders schöne Schulerinnerung in dieser Schule oder in Ihrer eigenen Schulzeit?

Hs: In meiner Schulzeit als Lehrer: Da habe ich nette Abiturfeiern erlebt und durfte viele aufgeschlossene Schüler kennenlernen. Auch mit „Jugend trainiert für Olympia“ oder den Basketballern war ich viel unterwegs. In der Aula haben wir mal im Rahmen der Projekttage eine nette Challenge gemacht, auch Projekttage und Klassenfahrten, das war alles nett. Generell so außerschulische Projekte.

 

HF: Wo waren Sie denn schon auf Klassenfahrt?

Hs: Unter anderem im Harz, MeckPomm Seeplatte, in den Bergen, in Österreich zum Skilaufen, auch in Prag, Dresden und Budapest waren wir. Auch jetzt nahe bei Heiligenhafen zum Surfen und Segeln.

 

HF: Welches Schulfach haben sie in ihrer Schulzeit am meisten gehasst?

Hs: Gehasst weniger, aber nachher Latein; das konnte ich dann nicht mehr.

 

HF: Was ist Ihre Lieblingssportart?

Hs: Die gibt es eigentlich gar nicht mehr. Ich hab früher Basketball gespielt, das war die Lieblingssportart; ansonsten laufe ich gerne Ski, surfe und mache alle großen Spiele gerne.

 

HF: Bei welchem Sport Event wären Sie als Zuschauer gerne mal dabei?

Hs: Ach, die Olympischen Spiele möchte ich mir ganz gerne mal anschauen.

 

HF: Wie viele Liegestütze können Sie machen, ohne zusammenzubrechen?

Hs: Momentan nicht mehr so viel, weil ich nicht im Training bin. Früher hatten wir einen Abistreich gemacht, dann musste ich auf der Bühne Liegestütze machen. Da habe ich 50, 60, weiß ich nicht mehr genau, geschafft… Jetzt müsste ich üben, da muss ich trainieren für.

 

HF: Was sind Ihre Hobbys?

Hs: Momentan ein bisschen Fußball kicken, surfen, Schach spielen, basteln und am Haus werkeln.

 

HF: Haben Sie ein Lebensmotto?

Hs: Dass man das Leben genießen sollte, also vielleicht Carpe Diem, nutze den Tag.

 

HF: Beschreiben Sie sich in 3 Worten.

Hs: Oh Gott, in drei Worten soll ich mich beschreiben? (lacht) – Kritisch, humorvoll und auch ganz liebenswürdig, das merkt bloß keiner… (lacht)

 

HF: Was ist Ihr Lieblingsessen?

Hs: Ach du meine Güte – Rouladen!

 

HF: Welches Buch, das Sie gelesen haben, oder welches Genre hat Ihnen besonders gefallen?

Hs: Ich lese leider viel zu wenig. Ich habe lange kein vernünftiges Buch mehr gelesen. Ich habe schon so viele Bücher gelesen, ich weiß manchmal gar nicht mehr, was ich schon alles gelesen habe.

 

HF: Kennen Sie denn ein gutes Buch, zum Beispiel das alte Mathebuch?

Hs: Nein, ich lese doch keine Mathebücher (lacht), ich habe früher ganz gerne mal Kriminalromane gelesen, aber momentan auch nicht mehr. Jetzt lese ich lieber mal was kritisches Politisches.

 

HF: Mit welcher Person – tot oder lebendig – würden Sie gerne mal zu Abend essen?

Hs: Mit meinen zu früh verstorbenen Eltern.

 

HF: Haben sie eine interessante Anekdote oder einen Fun Fact über sich?

Hs: Vor kurzem habe ich mir auf Sardinien anstelle des Trapezgurtes meinen Rucksack auf den Rücken geschnallt und bin Surfen gegangen. Alle wichtigen Papiere waren im Rucksack und waren dann klitschnass. Die habe ich dann auf dem Autodach in der Sonne trocknen lassen.

 

HF: Möchten Sie den Leserinnen und Lesern final noch etwas mitteilen?

Hs: Geht achtsam durch die Welt und nehmt alles kritisch an, was euch begegnet. Bildet euch eure eigene Meinung und hinterfragt die Dinge.

 

HF: Wir bedanken uns recht herzlich für das Interview mit Ihnen!