„Woyzeck“ bei uns an der Voß-Schule
EUTIN Am 7. März war der Schauspieler Reimund Groß bei uns an der Schule und brachte ca. 150 Oberstufenschülern und -schülerinnen der Voß- und Weber-Schule das Stück „Woyzeck“ als Ein-Mann-Stück näher.
Das Theaterstück „Woyzeck“ wurde ab 1835 von dem Dichter und Dramatiker Georg Büchner verfasst, jedoch kam eine endgültige Fassung durch seinen nahen Tod nicht zustande. Somit ist sein Werk als Fragment überliefert.
Es geht darum, dass ein junger Soldat des niederen Volkes, Franz Woyzeck, mehrere Anstellungen annehmen muss, um sein uneheliches Kind und seine Freundin Marie finanziell über Wasser zu halten. Seine Arbeitgeber aber nutzen ihn aus. Er ist physisch und psychisch am Ende, als er dann auch noch erfahren muss, dass seine Freundin ihn betrügt. Daraufhin beschließt er, sie umzubringen, was er kurze Zeit später auch tut.
Der Schauspieler schlüpft in unterschiedliche Rollen, indem er verschiedene Stimmen und Ausdrucksweisen nutzt, spielt gezielt mit dem Licht, spricht den Text quasi im Dialog, singt aber auch einige Textstellen mit der Unterstützung seiner Gitarre und bindet auch das Publikum in seine abwechslungsreiche Vorstellung mit ein. Er hat zehn Monate an seiner Inszenierung gearbeitet, seine Fassung auf den Kern des Stückes reduziert und hält sich dabei trotzdem an die Originaltexte.
Nach der ca. 80-minütigen Darbietung gab es großen Applaus und die Möglichkeit, Fragen und Anmerkungen zu äußern. Dabei erklärte Herr Groß, dass er das Stück ausgewählt habe, da es mit Fragen wie „Was ist der Mensch?“ oder „Wie gehen wir mit unserem Leben und unserer Zeit um?“ noch bis heute aktuell bleibt und der von ihm als sprachlich großartig bezeichnete Text für die damalige Zeit schon modern gewesen sei.